Desireé mit Luke

Vor zwei Jahren wurde ich auf die Hundeschule von Carmen aufmerksam und habe sie angerufen und ein Einzeltraining zum Kennenlernen vereinbart. Schon beim ersten Telefonat wurde mir klar, dass bei Carmen einiges „anders“ ist. Das erste Telefonat hat ca. 30 Minuten gedauert und Carmen ist ganz individuell auf mich und Luke eingegangen. Da ich schon mehrere Hundeschulen besucht hatte und ich mit der Erziehung meines Hundes im Großen und Ganzen recht zufrieden war, hatte ich keine konkreten Ziele, sondern wollte eine Beschäftigung für Luke suchen. Bei dem ersten Einzeltraining hat man zwar gesehen, dass Luke sehr mit sich beschäftigt war, jedoch trotzdem eine Bindung zu mir hat und sich an mir orientiert. In den darauffolgenden Gruppenstunden hat Luke bei den anderen Hunden durch seine „Sheriff-Allüren“ für Unruhe gesorgt, ansonsten aber gut mitgearbeitet und sich gut geschlagen.
Carmen wollte sich den kleinen „Boss“ gerne noch in seiner gewohnten Umgebung anschauen und so haben wir einen Hausbesuch vereinbart. Ich habe hierzu auch eine Freundin mit ihrem Hund eingeladen, da Luke sich mit ihm nicht besonders gut verstanden hat und die gemeinsamen Treffen mit Hunden immer nervenaufreibend waren. Bei diesem Treffen hat sich sehr schnell herausgestellt, dass Luke keine Probleme mit dem anderen Hund hat, sondern Frauchen nicht zutraut, ihr Leben selbstständig zu meistern. Der kleine Kerl hat die Chefrolle übernommen, mit der er ziemlich überfordert war, und sich auch sichtlich unwohl in seiner Haut gefühlt. Somit haben wir direkt mit einem auf Lukes Verhalten abgestimmtes Training begonnen. Dabei habe ich gelernt, meinen Hund zu verstehen und unter Anderem seine individuellen Distanzzonen Hunden und Menschen gegenüber zu respektieren und zu unterstützen. Diese Trainingsschritte hat Carmen sehr intensiv begleitet. Nicht nur in den wöchentlichen Gruppenstunden hat sie mit Rat und Tat zur Seite gestanden, auch für einen verzweifelter Anruf aus dem Urlaub oder Videos per WhatsApp hat sie sich immer Zeit genommen, die Situation analysiert und erklärt. Dadurch konnte Luke seinen Sheriffstern ablegen und endlich ein Hund sein, der sich auf sein Frauchen verlassen kann.
Dies ist sogar den anderen Hunden in den Gruppenstunden nicht entgangen. Die Unruhe durch Lukes Auftreten ist verschwunden und er wurde sichtlich entspannter. Somit wurde die anfangs erhoffte Beschäftigung für Luke vor allem eine Beschäftigung für mich, über die ich jedoch sehr dankbar bin. Endlich hat er den Platz in der Familie gefunden, den er haben sollte und der ihm auch gut tut. Kleine Baustellen gibt es immer und die wird es auch immer geben. Hundeerziehung endet nie und benötigt Konsequenz. Dank Carmen weiß ich aber, wie ich mein Verhalten anpassen muss, damit der Sheriffstern bei mir bleibt bzw. bei Carmen.